Veröffentlicht am 18.03.2023 von Alphalines
Der Domain-Name ist für den geschäftlichen Erfolg von großer Bedeutung. Im Idealfall bietet er potenziellen Besuchern Orientierung, vermittelt Seriosität und Vertrauen und unterstützt das Branding. Doch was ist bei der Namenswahl erlaubt, was verboten? Und wie sieht der optimale Domain-Name eigentlich aus? Wir beantworten die Fragen rund um den Namen einer Domain.
Domain-Name: Was erlaubt ist – und was verboten
Prüfen Sie, ob es Voraussetzungen für die Registrierung unter einer bestimmten Top-Level-Domain (TLD) gibt und welche Zeichen Sie für Ihren Domain-Namen verwenden dürfen. Das hängt von verschiedenen Faktoren ab. Grundsätzlich bestimmen die TLD-Verwalter (Registries) die entsprechenden Richtlinien. Darüber hinaus haben auch die Partnerunternehmen, die Domain-Registrierungen anbieten (Registrare), eigene Richtlinien – und diese sind für den Endkunden letztlich ausschlaggebend.
Verletzen Sie keine Markenrechte
Gerade die markenrechtliche Lage von Domains ist nicht immer offenkundig und es gibt so einige Fallstricke und Verbote. Sie sollten daher zunächst sorgfältig prüfen, ob für einen von Ihnen gewünschten Domain-Namen eventuelle Markenansprüche bestehen. Folgende Fragen sollten Sie mit Nein beantworten, sonst eignet sich der Name nicht – und es droht sogar eine kostenpflichtige Abmahnung:
Richtlinien für .de-Domains
Zuständig für .de (die Top-Level-Domain Deutschlands) ist die DENIC eG, ein genossenschaftlicher Zusammenschluss von knapp 300 Internet-Service-Providern und Registraren. Die Regeln für .de-Domains sind in den Domainrichtlinien der DENIC festgelegt.
Zunächst waren die Zeichen-Regeln für Domains relativ strikt. Seit März 2004 ist eine Domain mit Umlauten
sowie mit vielen andere international gebräuchliche Zeichen erlaubt, darunter Akzentbuchstaben und andere
diakritische Zeichen – sie werden als internationalisierte Domainnamen (IDN) oder auch
Umlautdomains bezeichnet. Eine komplette Liste finden Sie hier. Die wichtigsten aktuellen Vorgaben
für .de-SLDs (SLD = Second-Level-Domain / Domain-Name) zusammengefasst:
Richtlinien für .com und generische TLDs
Die wichtigste gTLD – und mit 148 Millionen registrierten Domains die weltweit meistgenutzte
Top-Level-Domain überhaupt – ist .com. Letztere bringt gleich mehrere Vorteile mit. So gibt
es etwa bei der Registrierung von .com-Domains kaum Beschränkungen. Die Regeln zum Domain-Namen
gleichen im Wesentlichen denen von .de-Domains. Im Gegensatz zur .de-Domain muss eine .com-Domain
allerdings mindestens 2 Zeichen lang sein.
Für viele generische TLDs gibt es dagegen vor allem hinsichtlich der Registrierung spezifische
Einschränkungen. So sind Marken-TLDs (etwa .audi) für den Gebrauch durch Markeninhaber vorgesehen.
Einige TLDs sind für Communities reserviert, zum Beispiel Angehörige bestimmter Branchen. So muss
für die Registrierung von .aero ein Bezug zur Luftfahrt und von .travel zur Reisebranche
nachgewiesen werden. Für viele regionale gTLDs gilt Vergleichbares.
Domain-Ideen: 4 Tipps zur Wahl des richtigen Namens
Nachdem Sie nun wissen, was hinsichtlich des Domain-Namens erlaubt und was verboten ist, gilt es, kreativ zu werden. Aber Vorsicht: Der Name will gut überlegt sein. Möchten Sie später Ihre Domain ändern, kommt das häufig einem Rebranding, sprich einer Neuausrichtung der Kunden-Wahrnehmung Ihres Unternehmens, gleich! Wir geben Ihnen vier Tipps zur Namenswahl an die Hand.
1. Treffende, einprägsame Namen zahlen sich aus
2. Keyword-Domains unterstützen SEO
Leider ist es nicht immer möglich, den perfekten Domain-Namen zu registrieren.
So geht es beispielsweise Herrn Müller mit seiner neugegründeten „Müller Sonnenschirme
GmbH“: „müller-sonnenschirme-gmbh.de“ ist natürlich zu lang, „müller.de“/“mueller.de“, „sonnenschirme.de“
oder „müller-gmbh.de“ sind schon vergeben. Ein Ausweichen auf eine andere TLD als .de kommt
für Herrn Müller nicht infrage. Jetzt ist also Kreativität gefragt.
Es kann hilfreich sein, wenn Ihr Website-Name bereits erkennen lässt, was die Besucher erwartet.
Das leisten sogenannte Keyword-Domains, die zu den Inhalten der Website passende Begriffe enthalten.
Suchen Sie dafür am besten nach Begriffen, die sowohl Ihr Angebot gut beschreiben als auch
ein gewisses Suchvolumen aufweisen. Denn dann nutzen Sie einen weiteren Vorteil von Keyword-Domains:
Diese helfen Ihrer Website, gefunden zu werden, wenn ein Nutzer in Suchmaschinen nach passenden Angeboten sucht.
Mit dem Karma Keyword Tool stellt Herr Müller fest, dass bei Google.de über 90.000-mal im Monat
nach „sonnenschirme“ gesucht wird. „müller-sonnenschirme.de“ wäre also eine mögliche
Option – etwas lang, aber nicht allzu schwer zu merken.
3. Umlaut-Domains sind nicht immer empfehlenswert
Herr Müller hat aber noch ein weiteres Problem: Selbst wenn seine
Wunschdomain „müller“ verfügbar sein sollte, muss er entscheiden, ob er wirklich
eine Umlaut-Domain verwenden möchte. Herr Müller plant, europaweit zu
verkaufen – viele seiner potenziellen Kunden haben also kein „ü“ auf ihrer Tastatur.
Deshalb sollte Herr Müller in diesem Fall wahrscheinlich auf das „ü“ verzichten bzw. auf „ue“ zurückgreifen.
Grundsätzlich ist bei der Verwendung von IDN, Vorsicht angezeigt, weil nicht alle Clients
die Verarbeitung unterstützen. Zwar kommen die meisten Clients mit Umlauten gut zurecht,
aber schon etwa bei „ß“ wird es kritisch.
4. Setzen Sie nicht alles auf eine Karte
Zum Abschluss noch ein Tipp: Es lohnt sich, mehrere Domain-Namen zu registrieren, auch
wenn Sie nur eine einzige Website haben. Das betrifft etwa ähnlich klingende Domain-Namen
sowie die Resultate von häufig vorkommenden Schreibfehlern. Denn spätestens, wenn Ihre Website
eine gewisse Popularität erreicht hat, wird es Konkurrenten oder unseriöse Trittbrettfahrer
geben, die an Ihrem Traffic teilhaben möchten (Stichwort „Typosquatting“). Deshalb werden
Sie von „tschibo.de“ auf „tchibo.de“ weitergeleitet und von „salando.de“ auf „zalando.de“.
Sie können auch zusätzlich sehr kurze Domains registrieren, um es Ihren Stammkunden
leichter zu machen und die Markentreue zu befördern (zum Beispiel nutzt DomainFactory
sowohl „domainfactory.de“ als auch „df.de“ und „df.eu“).
"Wichtig: Beachten Sie, dass Suchmaschinen nicht über verschiedene Domains (URLs) auf gleiche Inhalte gelangen können – so vermeiden Sie Indizierungsprobleme durch „Duplicate Content“. Definieren Sie deshalb eine Stammdomain, mit der Sie arbeiten und die von Suchmaschinen indiziert werden soll, und arbeiten Sie mit 301-Weiterleitungen darauf."
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